Für Blizzard Entertainment und das weltweit erfolgreichste MMORPG World of Warcraft ist der chinesische Markt extrem wichtig. Leider hat der Entwickler mit immer mehr Problemen zu kämpfen, weswegen der Umsatz aus China nun sogar komplett wegbrechen könnte. Nachdem Mitte 2009 die Server von World of Warcraft wegen Problemen zwischen altem und neuem Betreiber offline waren, will die Behörde für Presse und Publikationen der Volksrepublik China (GAPP), viele werden sie als Zensurstellen ansehen, dem Online-Spiel komplett den Riegel vorschieben.

Die Behörde hat nun angeordnet, dass der chinesische Betreiber Netease keine weiteren Gebühren mehr für World of Warcraft einfordern darf, während neue Mitglieder ebenfalls nicht mehr aufgenommen werden können. Weiterhin hat die GAPP die Zulassung des Add-Ons The Burning Crusade abgelehnt. Laut den Angaben der Behörde soll sich Netease angeblich nicht an Auflagen gehalten haben. Um welche Vorgaben es sich dabei handelt, ist leider nicht bekannt. Netease ist jedoch der Meinung, dass man alle staatlichen Angaben befolgt hat, obwohl noch keine offizielle Benachrichtugung der GAPP bei dem Unternehmen eingegangen sein soll.

Warum reagiert China derart streng? Zum einen soll es Streitigkeiten um die Zuständigkeit geben. So habe das Kulturministerium World of Warcraft die Betriebserlaubnis erteilt, ohne sich mit der GAPP aubzuspechen. Zum anderen wäre es möglich, dass man eigene Online-Rollenspiele vor der ausländischen Konkurrenz schützen will. Immerhin ist das Geschäft mit MMORPGs in China sehr lukrativ. Die Wachstumsraten des Marktes belaufen sich pro Jahr auf 30 bis 50 Prozent, so zumindest die Schätzungen.